Über uns

Theo und Joke Mosterman errichteten 1971 die Pension und bauten das Unternehmen im Laufe der Jahre als gemütlichen Apartmentkomplex aus. Seit 2018 sind wir, Michiel und Froukje Mosterman, stolze Miteigentümer von De Vlindertuin. Michiel ist der jüngste Sohn von Theo und Joke. Die Enkel Hidde und Jelle sind auch oft auf dem Spielplatz vom Vlindertuin zu finden. Die Verwaltung der Wohnungen erfolgt durch Familie Mosterman.

 

Unser Ziel ist es, Ihnen einen wunderschönen Urlaub auf Ameland zu ermöglichen, indem wir die wunderschöne Natur der Insel sprichwörtlich in die Ferienwohnungen bringen und somit auch zur weiteren Verbesserung der Ökologie der Wattenmeerregion beitragen. Unsere Ambitionen, die Nachhaltigkeit auf der Insel zu fördern, werden wir in den kommenden Jahren erreichen, indem wir das Gebäude und die Umgebung des Komplexes auf verschiedene Weise „vergrünen“.

Hier lesen Sie den Artikel, der in De Amelander erschienen ist, aus dem Niederländischen übersetzt. Die Autorin ist Marieke Robijn-Voorn.

 

Metamorphose von De Vlindertuin: ein nachhaltiger Aufenthalt in Nes

An einem sonnigen Samstag checke ich an der brandneuen Rezeption von De Vlindertuin in Nes ein. Die Besitzer des Apartmentkomplexes Michiel und Froukje Mosterman heißen mich strahlend willkommen. Sie haben das Familienunternehmen vor einigen Jahren übernommen und mit Leidenschaft arbeiten sie gemeinsam an der Zukunft. Vierzig Jahre gibt es den Komplex: Die ersten Bausteine ​​wurden von Michiels Eltern gelegt. Anfang der 1970er Jahre baute Theo Mosterman für seine Frau Joke und deren junge Familie ein Haus, in dem auch Gäste übernachten konnten. Im Laufe der Jahre baute er es dann von einem Gästehaus zu einer kompletten Apartmentanlage aus. Aus Liebe zur Natur nannten Theo und Joke diesen Ort: De Vlindertuin - der Schmetterlingsgarten. Die ansprechende Anlage liegt etwas außerhalb des Zentrums von Nes, im kleinen Wohnviertel hinter dem Kardinaal de Jongweg.

„Der Schmetterlingsgarten existierte schon, als ich geboren wurde“, erzählt Michiel und zeigt auf die Stelle, an der seine Wiege stand. „Mit mir als Baby im Arm hat sich meine Mutter Joke um die Gäste gekümmert.“ Michiel ist im Familienbetrieb aufgewachsen, genau wie seine älteren Geschwister. Zur weiterführenden Schule ging er nach Leeuwarden und lernte dort Froukje kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick. In den Schulferien und an den Wochenenden fuhr das junge Paar ausnahmslos nach Ameland, zu Michiels Eltern. „Ich stand schon als Teenager hier und faltete zusammen mit Joke Wäsche zusammen“, sagt Froukje. Es ist eindeutig eine schöne Erinnerung an die Jugend. Und jetzt helfen ihre Söhne Hidde und Jelle im Vlindertuin mit. „Wir möchten, dass die Gäste hier eine tolle, unbeschwerte Zeit verbringen“, fährt sie fort. „Das fängt schon auf dem Boot an, man braucht nicht viel mitzunehmen. Und Sie können das Auto in Holwerd stehen lassen.“

Die Sorgfalt kann man überall im Vlindertuin sehen. Es gibt glänzende Grills auf der Terrasse, Kinderboxen mit Spielzeug und Strandequipment, Gäste können kostenlos waschen und trocknen – und natürlich die Schränke für Lebensmittel, Küchenutensilien und Bücher nutzen. Ich stelle bald fest, dass diese Aspekte nur der Anfang dessen sind, was Pflege in De Vlindertuin bedeutet.

 

Michiel und Froukje erzählen mir ihre Geschichte im Frühstücksraum auf der Apartmentanlage. Der stimmungsvolle, moderne Raum wurde erst in diesem Frühjahr eröffnet. Der Ort, an dem wir uns befinden, wurde komplett renoviert. Früher war es eine Gruppenunterkunft, De Olifant ("der Elefant"). Die Familie Mosterman konnte sie von den Nachbarn übernehmen. Mit dieser Erweiterung bekam der Vlindertuin einen neuen Eingang an der Ecke Kardinaal de Jongweg und Polderweg. Der alte Elefant wurde von Grund auf neu aufgebaut. „Letztes Jahr ist das alte Dach heruntergekommen“, sagt Michiel. Alles stand offen, es begann zu regnen, und das blieb tagelang so! Es war wie im Schwimmbad…“ Heute kann er darüber lachen, erleichtert über das Happy End. Die Wände mit den charakteristischen hellen Ziegeln sind erhalten geblieben. Auch die originale Dachschräge wurde in die Neugestaltung mit einbezogen, sodass sich das Ganze gut in das Straßenbild einfügt. „Wiederkehrende Gäste erkennen das Gebäude noch aus der Vergangenheit. Vor Kurzem kam ein älterer Mann zu mir: Als junger Mann habe ich hier meinem Mädchen zum ersten Mal einen Kuss gegeben!“ Michiel und Froukje haben neben und über dem Frühstücksraum mehrere geräumige Wohnungen bauen lassen. Der Vlindertuin ist jetzt buchstäblich „rund“. Ruhesuchende können in den hinteren Teil der Anlage gehen, Familien entscheiden sich oft für eine Wohnung am Innenhof mit gemütlicher Terrasse samt Spielgeräten und Klettergerüst für die Kleinen. Demnächst bekommt der Ausblick zusätzliche Farbe: Das erste Gründach mit bunten Sukkulenten ist angelegt, weitere werden in Kürze folgen.

Das grüne Sedumdach lenkt unser Gespräch Richtung Nachhaltigkeit und Natur. Die Liebe zu Ameland und dem Watt wurde Michiel von klein auf eingeflößt. Seine Eltern Theo und Joke organisierten Kreuzfahrten auf dem Wattenmeer, um den Menschen dieses einzigartige Naturschutzgebiet näher zu bringen. Die Robbenboot M.S. Ameland ist immer noch Teil des Familienunternehmens“, sagt Michiel. „Mein älterer Bruder Arjen ist jetzt am Ruder. Nachdem er einige Jahre auf den Weltmeeren herumsegelte, entschied er sich auch für das Leben als Wattskipper, genau wie unser Vater.“ Theo erlebte die letzte Erweiterung vom Vlindertuin, kurz darauf verstarb er. „Ich wünschte, er könnte sehen, wie es jetzt ist“, sagt Froukje nachdenklich. „Wünschte, man könne ihn fragen, was er von der Renovierung hält, seine seine eigenwillige Meinung hören...“ Theo hat die Gestaltung des neuen Logos mitbekommen. Michiel und Froukje haben es selbst entworfen: Es symbolisiert Ameland und den Leuchtturm – natürlich mit einem Schmetterling. „Wir konnten uns nicht entscheiden, welche Farbe wir für den Schmetterling wählen sollten, also präsentierten wir ihn Michiels Eltern. Theo hat sich für diese fröhliche orange-gelbe Farbe entschieden! Es strahlt Freude und Vitalität, Begeisterung und Energie aus. So wie er selbst war.“ Joke ist immer noch von Herzen im Vlindertuin eingebunden. Sie hilft bei Bedarf, leitet eine Frühstücksschicht oder empfängt Gäste. "Zur Freude aller: Viele Stammgäste kennen Joke seit Jahrzehnten."

 

Michiel und Froukje leben und arbeiten unter der Woche in Leeuwarden. An den Wochenenden sind sie auf Ameland und verbringen ihre Freizeit im Vlindertuin. Jede Woche am Freitagmorgen fahren sie mit dem Boot dorthin und am Sonntagabend fährt die Familie wieder an Land. Es scheint mir eine schwierige Kombination zu sein: zwei Jobs, zwei Kinder und ein eigener Betrieb. „Ist es!“ lacht Froukje. „Während der Woche betreuen wir den Vlindertuin von Leeuwarden aus. Wir erstellen eine digitale Übersicht der Arbeit für das Team, wir stehen jederzeit für Fragen zur Verfügung. Das geht gut, dank unserer selbstständigen Mitarbeiter. Auch wenn wir natürlich unglaublich viel appen!“ Für Michiel und Froukje ist Unternehmertum auf Ameland eine Inspiration für ihre Jobs an Land – und umgekehrt. „Unter der Woche arbeite ich als Dozentin an der Fachhochschule VHL in Leeuwarden“, sagt Froukje. Sie ist Senior Lecturer im Studiengang Business Administration & Agribusiness und lehrt unter anderem zu Corporate Social Responsibility. „Wir wollen an der Fachhochschule junge Berufstätige ausbilden, die zu einer besseren Welt beitragen. Wir dürfen uns das nachhaltigste Studienprogramm der Niederlande nennen.“ Froukje erzählt enthousiastisch, wie die Studierenden am Montagmorgen an ihren Lippen hängen, wenn sie ihre Erfahrungen als Unternehmerin mit ihnen teilt. "Hier im Vlindertuin setze ich die Theorie in die Praxis um: Dann hat man den Studenten wirklich etwas zu erzählen."

Unter der Woche arbeitet Michiel auch an einer nachhaltigen Zukunft: bei GroenLeven. Er entwickelt Solarparks in den Niederlanden. „Das kann überall sein: in Gewächshäusern, Industriegebieten oder Müllhalden … Diese Orte bieten mehr Wert durch die Erzeugung sauberer Energie.“ Michiel hat den Vlindertuin auch mit Sonnenkollektoren ausgestattet. „Das ist wirklich ein Testfeld für mich: Wie kann ich Sonnenenergie am besten für das Wohlbefinden der Gäste nutzen.“ Mit Erfolg: Seit diesem Jahr bietet die Apartmentanlage einen klimaneutralen Aufenthalt auf Ameland. Auf den Dächern befinden sich über 100 Sonnenkollektoren, die den Energieverbrauch decken. Für Warmwasser und Heizung wurden Solarkollektoren und Pufferspeicher installiert. Tausende Liter Wasser, von der Sonne erwärmt, stehen täglich einsatzbereit. Für den restlichen Wärmeverbrauch verwendet der Vlindertuin an kalten, bewölkten Tagen waldkompensiertes Gas. Auf dem Gelände befinden sich auch Ladestationen für Elektroautos und E-bikes. Alles über Solarstrom! Wir haben hier mehr Sonnenkollektoren als Betten…“ Michiel gesteht ehrlich, dass die Monteure manchmal Kopfschmerzen von ihm bekommen. "Ich habe genau vor Augen, was ich will, aber ich kann es nicht selbst tun. Die Amelander Installationsfirma Oud hat hinter den Kulissen bereits mehrere Kunstwerke geschaffen.'

„Das Streben nach Nachhaltigkeit liegt uns beiden am Herzen“, sagt Froukje. Als sie und Michiel den Vlindertuin übernahmen, legten sie vier Linien für die Zukunft fest. Die Verwirklichung sauberer Energie steht an erster Stelle. Dann geht es um Biodiversität. Als Watteninsel hat Ameland eine einzigartige Ökologie, gleichzeitig gibt es aber die gleichen Herausforderungen wie auf dem Festland. Bestäubende Insekten wie Schmetterlinge und Bienen sind für Landwirtschaft und Natur unverzichtbar. Wir alle können etwas tun, um einen weiteren Rückgang der Insektenpopulation zu verhindern. Im Hof ​​haben wir einheimische Blumen gesät und eine Reihe von Obstbäumen gepflanzt, Beerensträucher und Kräuter gepflanzt und eine Reihe von Bienenhotels errichtet. Und natürlich Dutzende Schmetterlingsflieder, die dem Namen der Anlage alle Ehre machen.“ Natur ist viel Arbeit, das weiß jeder Gärtner. „Als wir extra einheimische Blumensamen verstreut haben, fraßen die Tauben alles auf…“ Hier gibt es für jeden etwas zu lernen: An den Wänden hängen Lehrtafeln, während der Schmetterlingszählwochen werden Workshops organisiert und der Hausmeister vom Vlindertuin ist Biologe – immer bereit, über die Natur zu erzählen. Wer es mag, kann bei der Gartenarbeit mitmachen oder einfach nur Kräuter, Gemüse und Früchte für das Essen pflücken. Dass Michiel und Froukje es ernst meinen, zeigt ihre Teilnahme am niederländisch-deutschen Projekt Das Schweigen der Bienen. "In einem Bund haben wir konkrete Vereinbarungen zum Beitrag am Erhalt der Bienenpopulation in den kommenden zwei Jahren getroffen.

 

Eine dritte Linie betrifft das Wohl der Menschen. „Pass gut auf dich und die Natur auf“, sagt Froukje. „Natürlich genießen, dafür stehen wir beim Vlindertuin.“ Diese Linie wurde auch schon von Michiels Eltern gefahren. Seine Mutter Joke begann mit einem Meditationsraum auf dem Dachboden und gibt heute Unterricht in chinesischer Kinematik Qigong. Michiel und Froukje haben WellNES eröffnet: eine kleine Praxis direkt neben dem neuen Eingang, mit einem breiten Behandlungsangebot. Schön, dass die Praxis ihre Türen öffnen kann! Hier können Jung und Alt eine entspannende Massage genießen. Wir arbeiten mit verschiedenen Amelander Unternehmern zusammen, damit für jeden die passende Behandlung dabei ist. Momentan sind das die Masseure von NaturEl und Ontmoet Hart & Ziel.“ WellNES kann auch Ausgangspunkt für ein inspirierendes Coaching sein, vor Ort oder bei einem Spaziergang durch die weite Natur. Speziell für die Gäste wurde im Innenhof eine Sauna mit erfrischender Außendusche platziert. "Badekleidung erforderlich!" lacht Michiel. „Wir glauben, dass sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Mitarbeiter Aufmerksamkeit auf das Wohlbefinden wichtig ist“, fährt Froukje fort. Personalmanagement ist eines ihrer Fächer an der Fachhochschule. „Wir bieten den Mitarbeitern ein ausgewogenes Aufgabenspektrum, damit es nicht eintönig oder anstrengend wird und man tatsächlich Energie aus der Arbeit bekommt. Sie haben ein gastfreundliches, grünes Herz und suchen eine selbstständige Tätigkeit, die zu Ihnen passt? Im Vlindertuin sind Sie immer willkommen.'

Die vierte und letzte Linie, die Michiel und Froukje skizziert haben, betrifft die lokale Ökonomie und Kreislaufwirtschaft. Kann man den kaputten Staubsauger reparieren? Dann lassen wir das von einer Firma auf Ameland erledigen. Und die Wäscheberge gehen nicht zum niedrigsten Preis an Land, sondern wir lassen sie hier auf der Insel reinigen.“ Im Frühstücksraum weisen sie auf Wiederverwendungsbeispiele hin, die ich sonst nicht erkannt hätte. Ein robuster Holztisch wirkt wie aus alten Stufen, das Küchenbuffet war früher die Bar in einem Schiff von Theo und Joke. Auch die trendigen schwarzen Eckbänke entpuppen sich als Vintage: Michiels Eltern haben sie für ihre ersten Gäste gekauft. Komfort steht bei dieser Betrachtung immer im Vordergrund. Michiel und Froukje haben beispielsweise für alle Wohnungen neue Luxusbetten gekauft. „Zuerst haben wir uns selbst ein Hotelbett gekauft, um eine Weile darauf zu schlafen. Eins... und noch eins... Nach vier Betten landeten wir schließlich bei Swiss Sense, einem niederländischen Familienunternehmen.“ Diese engagierte Marktforschung beeindruckt mich schon jetzt, aber die Geschichte geht noch weiter. „Wir dachten, dass die Kombination mit einer großen Matratzenauflage der beste Schlaf ist. Wie sich herausstellte: Das Bett wurde bei dieser Kombination zu hoch. Und das ist für Kinder und ältere Menschen nicht angenehm. Kürzere Beine unter dem Boxspringbett: keine Option, denn dann kann man nicht mehr unter dem Bett saugen. Was tun?“ In Absprache mit dem Hersteller wurden speziell für den Vlindertuin neue Boxspringbetten entwickelt. „Auf der richtigen Höhe für unsere Gäste und unsere Mitarbeiter!“ Ich kann über Nacht bleiben, um es selbst zu erleben. Normalerweise schlafe ich nicht gleich gut in einem fremden Bett, aber dieses Mal… wie eine Rose.

 

Am nächsten Morgen genieße ich erstmal das gepflegte Frühstücksbuffet. Es ist wieder erlaubt! An der Wand des Frühstücksraums hängen farbenfrohe Fotos von der Natur der Insel von Kenner und Fotograf Theo Kiewiet. Er hat eine regelmäßige Kolumne in der Zeitschrift De Amelander: Es ist großartig, seine Arbeit hier im Großformat sehen zu können. Nach dem Frühstück gehe ich durch den hübschen Innenhof und suche nach Joke. Seit Theos Tod lebt sie in einem kleinen Studio auf dem Komplex. An den Wochenenden kümmert sie sich um ihre Enkel Hidde und Jelle, wenn Michiel und Froukje bei der Arbeit sind. „Möchtest du hier wohnen?“ war eines der ersten Dinge, die Theo mich fragte, als wir uns trafen", erzählt mir Joke mit einem Lächeln. Theo ist auf Ameland geboren und aufgewachsen, sie selbst ist in … aufgewachsen. „Ich hatte das Meer nur ein paar Mal gesehen!“ Joke war Anfang zwanzig und arbeitete als Kinderkrankenschwester im Krankenhaus. Sie war mit einer Freundin für ein paar Urlaubstage nach Ameland gereist. Eine Schwester ihrer Freundin holte sie vom Boot ab: Sie war mit einem Amelander, einem Mosterman, verheiratet und lebte in Nes. Zuerst begrüßten sie die Schwiegereltern. Joke und ihre Freundin wurden vorgestellt und tranken gerade eine Tasse Tee, als ein gutaussehender, dunkelhäutiger junger Mann ins Zimmer stürmte. „Er erzählte begeistert von seinen Wattabenteuern und war so in seine Geschichte vertieft, dass er uns gar nicht bemerkte.“ Joke hatte gerade einigen blonden Mostermans die Hand geschüttelt – diesem Jungen mit seinen dunklen Haaren und braunen lustigen Augen konnte sie nicht sofort einordnen. " 'Ist das auch einer von dir?' fragte ich Vater Mosterman. Was für eine Frage, nicht wahr!“ lacht sie. Endlich bemerkte Theo die beiden jungen Frauen. "Ja, das ist unser Sohn", sagte Mutter Mosterman, "und was seine Augen sehen, können seine Hände machen." Theo sah mich mit einem zustimmenden Lächeln an, als wollte er sagen: Schau, meine Mutter ist stolz auf mich…“

Schnell stellte sich heraus, dass sie sich sehr gut verstanden. Theo ging zum Campingplatz Klein Vaarwater und half Joke und ihrer Freundin beim Zeltaufbau. Dann gingen sie zusammen zum Hafen, wo ein selbstgebautes Segelboot lag. „Ein schlankes Mahagoni-Segelschiff, es war wunderschön. Mein Vater war Schreinermeister, daher war ich sofort interessiert. Die Liebe und Wertschätzung für das Handwerk habe ich von zu Hause mitbekommen. Und das war reine Handwerkskunst.“ Joke erzählt mir von diesem allerersten Tag zusammen mit Theo, eigentlich genauso verliebt, wie sie sich damals in ihn verliebt hatte. Am Ende des Nachmittags gingen wir mit unserer Gruppe etwas trinken. Bevor Theo das Café betrat, holte er einen Kamm aus der Innentasche, kämmte sein wirres Haar zurück und sah mich an: "Jetzt bin ich als Gentleman verkleidet." Das fand ich so schön.“ An diesem Abend gab Theo ihr einen ersten Kuss. Er meinte es ernst. „Ich bin nicht Casanova“, sagte er mir. "Du musst keine Angst haben." Sie gingen zusammen zum Strand, wo Theo fragte, ob Joke auf Ameland leben wolle. „Es war schon dunkel, ich hatte kaum etwas von der Insel gesehen. Aber ich hatte das Gefühl: Mit diesem Mann möchte ich überall leben." Das junge Paar heiratete und ließ sich in Nes nieder.

 

Und tatsächlich produzierte Theo immer wieder mit eigenen Händen das, was er sich ausdachte. Zunächst ein Zuhause für seine junge Familie, in dem auch Gäste übernachten konnten. "Unser erstes Kind ist leider nicht lebend auf die Welt gekommen", sagt Joke leise. „Unser Erik.“ Nach einer traurigen Zeit hatten sie das Glück, wieder schwanger zu werden, wenn auch nicht ohne Sorgen. Nach Erik bekamen sie drei Kinder: Petra kam zuerst, dann Arjen und Michiel als Jüngster. Und so kümmerte sich Joke mit einem kleinen Baby auf dem Arm um die Gäste im Vlindertuin. Und jetzt, während sie mir eine Tasse Kaffee einschenkt, kommt ihr Enkel Jelle herein. Ob Oma sie später mit ihrem Jeep zum Boot bringen kann. Das Wochenende auf Ameland ist für die Familie von Michiel und Froukje fast vorbei. Am Montag beginnt für sie eine neue Arbeits- und Schulwoche an Land. An diesem Abend winke ich der Familie zum Abschied. Der Jüngste darf mit Oma auf dem Beifahrersitz des vollbeladenen Jeeps mitfahren, die anderen machen sich zu Fuß auf den Weg. Im späten Sonnenlicht laufe ich um den Vlindertuin herum. Ein grüner und gastfreundlicher Ort, an dem so viele Linien dieser besonderen Familiengeschichte zusammenkommen.

 

De Amelander, Juni 2001

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